Reißverschluss reparieren – so geht’s
Ein Reißverschluss ist ganz schön praktisch. Schließlich genügt ein Zug, um ein Kleidungsstück, eine Tasche, eine Kissenhülle oder ein anderes Textil zu öffnen und zu schließen. Anders als Knöpfe reißt ein Reißverschluss nicht so schnell ab und geht auch nicht verloren. Und oft ist ein Reißverschluss so angebracht, dass er von einer Stofflage verdeckt ist und dadurch die Optik nicht stört.
Aber auch ein Reißverschluss kann kaputtgehen. Trotzdem muss das betroffene Teil dann nicht gleich entsorgt werden und in vielen Fällen ist es noch nicht einmal notwendig, den gesamten Verschluss auszutauschen. Denn meist genügen wenige Handgriffe, um einen Reißverschluss zu reparieren.
Wir erklären, wie es geht!:
Inhalt
Den Griff des Schiebers ersetzen
Eine typische Schwachstelle vom Reißverschluss ist der Griff des Schiebers. Wenn er abbricht, ist es ziemlich mühsam, den Verschluss auf- und zuzuziehen. Für schnelle Abhilfe sorgt dann eine Büroklammer oder eine kleine Sicherheitsnadel. Sie kann einfach durch das Loch im Schieber gefädelt werden und ersetzt so den fehlenden Griff.
Wer den Ersatzgriff optisch schöner gestalten möchte, kann zum Beispiel kleine Perlen auf die Sicherheitsnadel auffädeln oder die Büroklammer mit einer bunten Modelliermasse ummanteln. Ein Stück Kordel, etwas Satinband oder eine Schlaufe aus Leder sieht ebenfalls hübsch aus.
Eine weitere Möglichkeit ist, einen Schlüsselring zu verwenden. Der Schlüsselring kann dann auch gleich als Sicherung dienen, wenn der Reißverschluss von zum Beispiel einer Hose ständig aufgeht. In diesem Fall wird der Schlüsselring durch das Loch vom Schieber gefädelt.
Anschließend den Reißverschluss zuziehen und den Schlüsselring über den Knopf stülpen. Dadurch bleibt der Verschluss zu und nachdem die Hose zugeknöpft ist, ist der Schlüsselring nicht mehr zu sehen.
Den Schieber reparieren oder erneuern
Manchmal leiert der Schieber an sich aus und schließt dadurch die Zähne des Reißverschlusses nicht mehr richtig. In vielen Fällen lässt sich der Schieber, der auch Schlitten genannt wird, aber recht leicht reparieren.
So genügt es oft, ihn mit einer Zange zusammenzudrücken oder mit einem kleinen Hammer vorsichtig darauf zu klopfen. Durch den Druck sitzen die beiden Hälften des Schiebers wieder enger aneinander und die Zähne rutschen nicht mehr heraus.
Ist der Schieber so locker, dass er herausgefallen ist, sollte er genau begutachtet werden. Wenn er nur verbogen ist, kann er wie eben beschreiben zusammengedrückt und wieder aufgefädelt werden. Ist er hingegen beschädigt oder bringt das Zusammenpressen keinen Erfolg, ist ein Austausch notwendig.
Bevor ein anderer Schieber aufgefädelt wird, sollte aber überprüft werden, ob am Reißverschluss Zähne fehlen. Ist das der Fall, ist der Reißverschluss leider nicht mehr zu retten. Dann macht es auch keinen Sinn, den Schieber zu erneuern, denn er würde nicht halten.
Ist hingegen tatsächlich der Schieber der Übeltäter, klappt die Reparatur des Reißverschlusses wie folgt:
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Zuerst muss der Stopper am unteren Ende des Reißverschlusses entfernt werden. Beim Reißverschluss einer Hose ist das die Klammer, die die beiden Zahnreihen zusammenhält. Lässt sich der Reißverschluss wie zum Beispiel bei einer Jacke komplett öffnen, sitzt die Klammer nur auf einer Seite.
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Nun den Schieber vom unteren, offenen Ende her wieder auf den Reißverschluss auffädeln. Dabei auf der Seite beginnen, auf der sich die untersten Zähnchen befinden. Behutsames Ruckeln sorgt dafür, dass der Schieber Stück für Stück nach oben wandert und sich der Reißverschluss schließt.
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Ist der Stopper noch intakt, kann er an seine ursprüngliche Stelle zurück. Dafür den Stopper eventuell etwas auseinanderbiegen, auf den Stoff schieben und mit der Zange vorsichtig zusammendrücken. Ist der Stopper kaputt, helfen Nadel und Faden. Dazu so oft um die untersten Zähnchen nähen, bis der entstandene Knubbel verhindert, dass der Schieber herausrutschen kann.
Verbogene Zähne begradigen
Bei einigen Reißverschlüssen bestehen die Zähne aus einer plattgedrückten Kunststoffspirale. Hier kann es passieren, dass sich die einzelnen Windungen verbiegen und so nicht mehr richtig ineinandergreifen.
Die Folge ist, dass der Reißverschluss entweder sehr schwergängig ist oder der Schieber sich ständig verkantet und stecken bleibt.
Hilfreich kann dann sein, die Zähne vorsichtig mit einer Pinzette oder kleinen Zange zu begradigen. Sind sie zurück in die richtige Form gebogen, sollte auch der Reißverschluss wieder gut funktionieren.
Reißverschluss leichtgängig machen
Ein (neuer) Reißverschluss lässt sich manchmal nur schwer öffnen und schließen. Die Ursache dafür kann sein, dass die Zähne zu kantig sind. Mitunter genügt es, den Reißverschluss mehrere Male langsam auf- und zuzuziehen. Dadurch nutzen sich die Zähne etwas ab und der Schieber rutscht besser.
Eine andere Möglichkeit ist, den Reißverschluss zu schmieren. Besteht er aus Metall, eignet sich dafür ein Bleistift sehr gut. Wird mit dem Bleistift über die Zähne gerieben, bleibt Grafit daran haften und der Schieber gleitet einfacher. Eine Alternative zum Bleistift ist feste Seife.
Auch sie wirkt wie ein Schmiermittel, wenn damit auf der Innen- und der Außenseite leicht über die Zähne gerieben wird. Und vor allem bei hellen Textilien sind bei weißer Seife, anders als bei Grafit, keine Flecken zu befürchten.
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